Eine Reise nach Bosco Gurin ist zu jeder Jahreszeit ein faszinierendes Erlebnis
Es waren einmal die Walser, ein Volk des Oberwallis, das immer grösser und grösser wurde. So kam es, dass sich einige auf die Suche nach neuen Weiden für ihr Vieh machten.
Auf dem Weg eine neue Heimat zu finden, kamen sie durch das Val Formazza ins Valle di Bosco, ein kleines Seitental des Vallemaggia, wo 1253 das Dorf Gurin gegründet wurde. Jahrhunderte sind vergangen, aber auch heute noch ist ein Besuch in Bosco Gurin wie ein Sprung in die Vergangenheit.
Die Bewohner haben die meisten Gepflogenheiten aufrechterhalten, wie auch die Sprache – das Ggurijnartitsch (Schweizerdeutscher Dialekt), das neben Italienisch und Tessiner Dialekt immer noch gesprochen wird. Auch architektonisch hebt sich Bosco Gurin vom restlichen Tessin ab. Beim Bau wird viel Holz verwendet, was für das Tessin eher atypisch ist.
Eine Reise nach Bosco Gurin ist zu jeder Jahreszeit lohnenswert. Von der Blütezeit zu den Sommerwanderungen, den Farbexplosionen im Herbst bis hin zur Wintermärchenwelt. Das höchstgelegene Dorf im Tessin (über 1500 m ü. M.) ist sowohl bei Sommer- wie auch Wintersportlern beliebt. Ein Skigebiet nur ein Katzensprung vom milden Klima am Lago Maggiore entfernt. Im Sommer der ideale Ort um Harmonie in der Natur zu finden, Pflanzen zu entdecken, Wildtiere zu beobachten und lange Wanderungen sowie Biketouren zu unternehmen. Die umliegenden Wälder sind reich an Flora, Fauna und Legenden. Beim Spaziergang zwischen Lärchen, Fichten, Grünen Erlen und Haselnüssen kann es gut sein, dass man auf die Weltu trifft, die kleinen und freundlichen Bewohner der Wälder mit den umgekehrten Füssen, die bei hohem Schnee oder schlechtem Wetter das Vieh der Bewohner weiden.
Aber auch kulturell hat Bosco Gurin viel Spannendes zu bieten. Im Museum Walserhaus erhält man Einblick wie die Menschen hier in dieser Abgeschiedenheit bescheiden gelebt haben. Ein Teil des Museums ist Hans Tomamichel gewidmet, dem gebürtigen Guriner Grakfiker, der die Figuren Knorrli (Knorr) und Fip-Fop Kinderclub (Nestlé) entworfen hat.
Eine weitere interessante Kuriosität ist, dass sich das kleinste Coop der Schweiz in Bosco Gurin befindet. Ein wichtiges Dorflädeli für die einheimische Bevölkerung, die aktuell rund 60 Personen umfasst. 2006 wurde in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara ein Garten im Dorf angelegt. Aus dem daraus gewonnen Gemüse wird jedes Jahr am Herbstfest „Måtzufåmm“ eine Suppe für das ganze Dorf zubereitet. Trotz der prägenden Vergangenheit und dem Wunsch, Traditionen auch weiter einen hohen Stellenwert einzuräumen, schaut Bosco Gurin stets nach Vorne und ist offen für neue Ideen um auch weiterhin touristisch attraktiv zu bleiben. Wie etwa die neue Rodelbahn (Winter und Sommer) oder die beiden für die nächsten Jahren geplanten Projekte Zipline und Wellnesscenter. 2018 wurde ein Flugzeug der Edelweiss „Bosco Gurin“ getauft und trägt seither den Namen in die Welt hinaus. Ein kleiner Ort geht hoch hinaus!
Quelle: Ascona-Locarno Tourismus