Traditionelles Tessiner Adventsrezept aus der Region Leventina – Wappen mit Schuss

Spampezie aus der Region Leventina gelten als traditionelles Tessiner Weihnachtsgebäck und kulinarisches Erbe der Schweiz.

Der Name kommt vom italienischen Wort für Lebkuchen („Pan di spezie“). Ursprünglich verwendete man Backformen aus Nussbaumholz mit eingeschnitzten Dekorationen, wobei die Hauptmotive meist religiöse Themen wie die Heiligen Drei Könige, Sterne oder Fische abbildeten, häufig auch Familien- und Gemeindewappen.


Aussen dekorativ, innen viel (Ge-)Nuss – Spampezie, auch Crèfli genannt, gelten als traditionelles Tessiner Weihnachtsgebäck. (Bild: Association Patrimoine Culinaire Suisse)

Aussen dekorativ, innen viel (Ge-)Nuss – Spampezie, auch Crèfli genannt, gelten als traditionelles Tessiner Weihnachtsgebäck. (Bild: Association Patrimoine Culinaire Suisse)


An Feiertagen im Winter bereiteten die Haushalte des Leventinatals den stärkenden Imbiss jeweils nach eigenem Rezept zu. Da das Gebäck längeren Lagerzeiten standhält, beschickten manche gar ihre nach Übersee ausgewanderten Kinder mit dem Geschmack der Heimat. Heute findet man Spampezie ganzjährig in Tessiner Bäckereien wie der Panetteria Schröder in Chiggiogna, die nach alter Tradition mit viel Nüssen und Grappa bäckt.

Spampezi – traditionelles Rezept aus „Tessiner Landfreuen kochen“ (Liebefeld 2005)

Zutaten Füllung:

1,2 kg Walnüsse gehackt (Gewicht mit Schale)

200 g zerlassene Butter

200 g geriebenes Brot

250 g Zucker

150 ml Grappa

Zutaten für den Teig:

2 kg Weissmehl

900 g Zucker

800 g zerlassene Butter

500 ml Milch

150 ml Grappa

1 Prise Salz

Ausserdem:

1 Ei, verquirlt

etwas Milch

Zubereitung:

Für die Füllung die Nüsse knacken, fein reiben und mit den übrigen Zutaten verrühren.

Tipp: Die Füllung schon am Vortag zubereiten.

Das Mehl sieben und mit dem Zucker sowie einer Prise Salz in einer grossen Schüssel vermengen. In die Mischung von Hand eine Vertiefung drücken, dort im Wechsel nach und nach Milch, Butter sowie Grappa hineingeben und verrühren, bis die Flüssigkeit aufgebraucht ist. Die Masse kräftig kneten, bis ein kompakter Teig entsteht, diesen ca. 0,5 cm dick ausrollen. Davon die Spampezi in gewünschter Grösse abschneiden (zwischen 5 x 10 cm und 20 x 30 cm). Die vorbereitete Füllung mit einem Löffel auf der Hälfte jedes Teigstücks verstreichen, dabei einen Rand freilassen. Die andere Hälfte von Hand daraufklappen und die Ränder gut andrücken. Mit einem Teig-Rädchen die Konturen gerade abschneiden, die Spampezi nach Belieben mit den Teigresten dekorieren (z. B. in Form von Herzen oder Sternen) und/oder mit einer Gabel feine Linien und Muster einziehen. Mit etwas verquirltem Ei und Milch bestreichen und bei 200 Grad Heissluft ca. 20 bis 25 Minuten backen.

Über das Tessin

Das Tessin ist der südlichste Kanton der Schweiz mit mediterranem Flair. Auf einer Fläche von rund 2.800 Quadratkilometern vereint die italienischsprachige Alpenregion Gegensätze wie Palmen und Gletscher, Dolce Vita und Extremsport, mittelalterliche Burgen und moderne Architektur. Teile der Hauptstadt Bellinzona zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe, als Finanz- und Kulturmetropole gilt Lugano am Ufer des gleichnamigen Sees. Zu Kunstgenuss sowie zum Baden, Biken und Bummeln laden Locarno und Ascona am Lago Maggiore ein. Die Wein- und Genussregion Mendrisiotto ganz im Süden des Kantons vereint Besonderheiten aus Natur und Kulinarik. Dank seiner Lage auf der Alpensüdseite und milder Temperaturen wird das Tessin auch als „Sonnenstube der Schweiz“ bezeichnet und eignet sich ganzjährig für sportliche Aktivitäten.

 

Quelle: Angelika Hermann-Meier PR