JazzAscona trotz Regen ein tolles Ereignis – Publikumspreis für Randolph Matthews
Trotz widrigen Wetters an sechs Abenden lief das Festival in Ascona nach Programm ab und versprühte seine ganze prickelnde Vitalität. Das Publikum genoss es und dankte durch spürbare Zuneigung zur Veranstaltung.
Der Publikumspreis geht an Randolph Matthews.
Als der Regen einsetzte, hatte JazzAscona keine Angst, nasse Füsse zu bekommen. Im Gegenteil, es tanzte mit noch mehr Energie zu den Rhythmen aus New Orleans. Gestern Abend – ein Abend, an den man sich erinnern wird – ging die 33. Auflage des Festivals zu Ende. JazzAscona brachte erneut für zehn Tage Musik und Stimmung von New Orleans ins Tessin.
Widriges Wetter und alles andere als sommerliche Temperaturen, machten das Festival 2017 zur nässesten Auflage nach der von 1997: sechs von zehn Abende waren von starkem Regen geprägt. Trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten, die dieses unfreundliche Wetter verursachte, präsentierte sich das Festival solide, künstlerisch gewohnt stark und reichhaltig.
Mehr als 160 Livekonzerte, Erlebnisse – auch kulinarische – ganz im Stile New Orleans und viel, viel Publikum.
Der Präsident Guido Casparis zeigt sich zufrieden, auch wenn die Abrechnung während der nächsten paar Wochen erst richtig analysiert werden muss: „Sicher hat uns der Regen nicht geholfen. Wir hatten 40’000 Zuhörer, 10 % weniger als letztes Jahr.
Der Publikumsrückgang ist angesichts der misslichen Wetterverhältnisse aber gering. Trotz allem, JazzAscona hat standgehalten. Das erste Wochenende war sehr positiv. Hätten die Niederschläge nicht eingesetzt, könnten wir vermutlich auf ein Rekordjahr zurückschauen. Diese Zahlen machen mich zuversichtlich. Mit der Arbeit des Organisationskomitees bin ich sehr zufrieden. Die weitsichtige Fundiertheit und saubere Positionierung, die wir der Veranstaltung gegeben haben, erlauben uns, mit moderatem Optimismus in die Zukunft zu schauen.“
Ein lebendiges, üppiges Festival, wie jedes Jahr, hat das Beste der Black Music Marke New Orleans nach Ascona gebracht, an der Seite von Darbietungen, die weniger mit der Crescent City verbunden, jedoch beim Publikums ebenfalls sehr beliebt sind.
Von Jon Cleary zur überschäumenden Energie von Glen David Andrews, vorbei an schrillen Klängen einiger Topbands wie den New Orleans Jazz Vipers: JazzAscona hat die Erwartungen mehr als erfüllt mit einem stark Big Easy geprägten Programm. Das Festival hat aber auch seinen Horizont erweitert. Paolo Belli, Opé Smith, Nina Attal, die Entdeckung aus England Randolph Matthews – verdienter Gewinner des Publikumspreises 2017, mit seinem Afro Blues Project – und einige Namen auch aus dem Tessin (allen voran Frank Salis und Charlie Roe) zeugen von der Vielseitigkeit. Besonderes Augenmerk gilt sicher dem Werk grosser arrivierter Persönlichkeiten im Jazz wie etwa Bruno Spoerri, das Festival ist jedoch auch immer auf der Suche nach neuen Klängen, welche das Publikum begeistern können.
Dem künstlerischen Direktor Nicolas Gilliet ist es gelungen, eine prickelnde Mischung zu kreieren:
„Der Regen und die Kälte konnten der Fröhlichkeit des Publikums nichts anhaben. Genau das war mein Ziel. Die Musik kam gut an. Gewisse Bedenken hatte ich schon, da wir doch seit ein paar Jahren auch auf der Strasse der populären, lauten Unterhaltung wandeln. Meine Unsicherheit scheint aber unbegründet zu sein. Die Vielseitigkeit des Programms hat sich positiv ausgewirkt. Neben dieser Öffnung zu neuen Horizonten pflegen wir natürlich weiterhin die unzerreissbaren Bande mit New Orleans. Wir zeigen alle musikalischen Facetten der Deltastadt und bringen jedes Jahr ein paar hochkarätige Bands und Solisten nach Ascona.“
Quelle: JazzAscona
Artikelbilder: © JazzAscona
Hinterlasse eine Antwort
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.