Monte Verita-Ascona
Monte Verita Ascona
Im Westen von Ascona, im Schweizer Kanton Tessin liegt der Monte Verità (zu deutsch: Wahrheitsberg). Er wurde in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der Sitz einer lebensreformerischen Künstlerkolonie. Noch heute gilt diese Künstlerkolonie als Wiege der Alternativbewegung. Hier sammelte sich der Widerstand gegen die patriarchale militaristische Kultur und Gesellschaft der damaligen Zeit und Monte Verità wurde ein Zentrum neuer Bewegungen: Lebensreform, Pazifismus, Anarchismus, Theosophie, Anthroposophie, OTO, Psychoanalyse, östliche Weisheit, Ausdruckstanz.
Politik im Tessin?
Monte Verità war aber auch ein Zentrum des politischen Widerstands gegen die autoritären und chauvinistischen Regime des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Im Tessin trafen sich im 19. Jahrhundert russische Anarchisten und Intellektuelle.
Auch nach der Gründung des Sanatoriums Monte Verità 1900 blieben Anarchisten und Pazifisten Gäste auf dem Berg. Beispielsweise Erich Mühsam, der sich während seiner Aufenthalte zwischen 1904 und 1908 mit dem Siedler Gusto Gräser anfreundete.
Während des Ersten Weltkriegs sammelten sich in Monte Veritá´ Pazifisten, Verweigerer, Emigranten und Flüchtlinge aus den kriegführenden Staaten: genannt seien hier als Beispiel Hans Arp, Ernst Bloch und Hermann Hesse. Durch Hermann Hesse(er verewigte seinen Freund und Mitbegründer Gusto Gräser in den Meistergestalten seiner Dichtungen), durch Gerhart Hauptmann und vor allem Gräser selbst, wurde der Berg zu einem Mythos. Weitere Informationen zum Monte Verita Ascona finden Sie auch hier bei Wikipedia
Das Hotel Monte Verità
Denker und Künstler haben die Geschichte des Hotels Monte Verità geprägt und weitergegeben und nun wurde dieses Hotel vom Internationalen Rat für Denkmalpflege mit einem Hohen Preis geehrt: „Historisches Hotel des Jahres 2013“. Die Jury lobte das Hotel Monte Verità «für den kontinuierlichen und sorgfältigen Erhalt eines der wenigen Hotels der klassischen Moderne in der Schweiz und für die Komplettierung der Anlage durch eine selbstbewusste, zeitgenössische Architektur». Gewürdigt wird die nach wie vor authentische Erscheinung des 1929 erbauten Hauses.
Einst vegetarisches Nudistencamp
Auf einem Berg mit Traumblick auf den Lago Maggiore markierte Ascona vor mehr als 100 Jahren den Anfang des Ökotourismus und war gleichzeitig die Geburtsstunde jenes Ferienorts im Tessin, den viele nur als verstaubte Automarke kennen. Künstlerisches Flair und mediterrane Poesie prägen das Dörfchen im südlichsten Zipfel der Schweiz noch heute und es geht noch immer ungewöhnlich zu, denn hier gedeiht seit 2006 die nördlichste Teepflanzung der Welt.
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