Canyoning im Tessin – ein unbeschreibliches Abenteuer
Canyoning im Tessin ist ein tolles und berauschendes Erlebnis. Dank seiner zahlreichen Wasserläufe findet man im Tessin viele Schluchten und Rinnen inmitten einer unberührten und wilden Natur.
Sie eignen sich hervorragend für das Canyoning, bei dem man zu Fuss in die vom Wasser ausgehöhlten Schluchten hinabsteigt und dabei dem Lauf des Flusses folgt. Auch wenn sie auf den ersten Blick anspruchsvoll erscheinen mag, ist diese Aktivität für jeden geeignet.
Alles, was Sie brauchen, ist ein bisschen Abenteuerlust, Respekt vor der Natur und die Liebe zum Wasser. Wenn Sie eine Naturwelt entdecken wollen, die Sie noch nie zuvor gesehen haben, wenn Sie Spass haben, sich begeistern und die Schönheit der Schluchten der Region Ascona-Locarno geniessen wollen, dann ist Canyoning der richtige Sport für Sie.
Zum Canyoning als Amateur braucht man nicht viel: eine positive Einstellung, ein bisschen Mut, Selbstvertrauen und Abenteuerlust. Aber zuerst müssen Sie einen erfahrenen Führer finden, der Sie auf einer Tour begleitet, die Ihren Fähigkeiten entspricht. Canyoning ist kein Extremsport, wenn es unter den richtigen Bedingungen ausgeübt wird, und ist daher auch für Familien geeignet. Es kommt auf den Schwierigkeitsgrad der Schlucht an, für die Sie sich entscheiden: Einige sind bereits für Kinder ab sechs Jahren geeignet, während andere gewisse Anforderungen an die Kondition stellen.
Für unsere erste Erfahrung in der Welt des Canyoning folgen wir unserem Führer ins Maggiatal und dort in die Schlucht Val Grande. Ein Führer ist unbedingt erforderlich, um das Amateur-Canyoning sicher und unter den richtigen Bedingungen durchzuführen. Die Touren dauern in der Regel einen halben Tag. Wir brauchen nichts mitzubringen, die gesamte Ausrüstung wird zur Verfügung gestellt. Wir treffen uns am Morgen, lernen uns kennen und erlernen die Grundlagen des Canyonings in einem Mini-Training. Dann beginnen wir mit dem Aufstieg bis zu dem Ort, an dem wir anschliessend in die Schlucht absteigen. Diese Wanderung dauert etwa vierzig Minuten, ist aber landschaftlich sehr reizvoll und bietet viele schöne Begegnungen mit Tieren wie Ziegen und Ponys.
Dort angekommen ziehen wir unseren Neoprenanzug mit Socken aus demselben Material, Helm, Canyoning-Schuhe und Klettergurt an. Wir sind jetzt bereit, in die Fussstapfen der französischen Höhlenforscher zu treten, die in den frühen 1900er Jahren zu rein wissenschaftlichen Zwecken in die abgelegenen Verdon-Schluchten vordrangen, um sie zu erkunden. Während wir über wassergeglättete Felsrutschen, von Wasserfällen geformte Becken und von einem Stein zum anderen springend immer tiefer in den Canyon eindringen, scheint es fast, als ob wir uns im Amazonas verirrt hätten.
Umgeben von Felsen und Schluchten, die an manchen Stellen fast wie Höhlen wirken, vergisst man alles andere und kann nur noch staunen über die gigantischen, vom Wasser geschliffenen Steine, die wilde Natur und die einzigartige Schönheit der Orte, die man nur auf diese Weise erleben kann: im Wasser gehend, über eine Rutschpartie, oder im Tauchgang. Wir sind nur einen Steinwurf von der Zivilisation entfernt, aber wir spüren sie nicht. Alles, was wir wahrnehmen, ist das Rauschen des schnell fliessenden Wassers, die Lichtstrahlen, die durch das Laub fallen, und die Kraft der Natur.
Wir haben wirklich das Gefühl, dass wir an einem völlig isolierten Ort sind. Es gibt hier niemanden ausser uns und unseren Führer. Beim Canyoning wird geschwommen, gelaufen, abgeseilt, gesprungen und gerutscht, und das alles in der besonderen Umgebung einer Schlucht. Natürlich wird man müde, und eine gute körperliche Verfassung und Erfahrung in den Bergen sind von grossem Vorteil, aber mehrere dieser Canyons eignen sich auch perfekt für Anfänger und sogar für Kinder. Man ist nie gezwungen zu tauchen, es gibt immer einen alternativen Weg für diejenigen, die nicht gerne aus der Höhe ins Wasser springen.
Als Gruppenaktivität macht Canyoning Spass, ist dynamisch und stärkt den Zusammenhalt. Die Kameraden sind wichtig: Sie spornen an, ermutigen und reichen die Hand. Die Ankunft am Ende der Tour ist ein bisschen wie das Aufwachen aus einem Traum. Müde und mit einer guten Portion Adrenalin im Körper nutzen wir nach der Verabschiedung die uns verbleibende Zeit, um im Grotto einzukehren und die lokalen Spezialitäten zu probieren. Dies gibt uns das Gefühl, wieder im Herzen des Tessins zu sein, von dem wir jetzt ein Erlebnis davontragen, das nur Leuten vorbehalten ist, die es schon einmal selbst ausprobiert haben.
Expertentipp: Die schönsten Canyoning-Spots in der Region Ascona-Locarno
Das Maggiatal hat die spektakulärsten Schluchten: Das Val Grande ist eine der schönsten und für die meisten Leute gut zugänglich. Das Val di Gei ist etwas anspruchsvoller, aber dennoch auch für Ungeübtere geeignet. Dann gibt es noch die Giumaglio-Schlucht, eine eher wasserreiche Schlucht mit schönen Verengungen. Im Verzascatal befindet sich die berühmteste Schlucht, das Val Corippo. Die Besonderheit ist, dass der untere Teil leicht und für Familien sehr gut geeignet ist, während der obere Teil anspruchsvoller ist und mehr Kondition erfordert.
Quelle: Ascona-Locarno Tourismus