Restaurierung des mittelalterlichen Dorfes von Prada bei Bellinzona tritt in neue Phase ein
Die Stiftung Prada, gegründet im September 2016 von den Burgergemeinden Ravecchia, Bellinzona, Carasso und Daro, der Stadt Bellinzona, der Vereinigung “Nümm da Prada” (Wir aus Prada) und der Kirchgemeinde Ravecchia, freut sich, den Beginn der neuen Phase der Restaurierungsarbeiten und der Aufwertung des mittelalterlichen Dorfes von Prada im Tessin mitteilen zu können.
Wir erinnern kurz an die schon ausgeführten Etappen:
- 2017/2018: Entwaldung im Dorf selber und in der Zone der vermuteten Mühle
- 2019: Annahme der Variante des Raumplanungsgesetzes und Schutz von Prada als Kulturgut von kantonaler Bedeutung
- Frühjahr 2020: Zustimmung zur ersten Phase des Projekts durch das Kantonale Amt für Kulturgüter
- Herbst/Winter 2020: Bereitstellung der Subventionen (Fr. 477’000.- vom Kanton und Fr. 350’000.- von der Gemeinde Bellinzona) und Beginn der Spendenaktion auf kantonaler und nationaler Ebene
Das Projekt “Restaurierung und Aufwertung des mittelalterlichen Dorf von Prada”, von Ingenieur Andrea Demarta geleitet, versucht vor allem den Verfall dieses für Bellinzona wichtigen Vermächtnisses aufzuhalten. Vorgesehen sind konservative Eingriffe im Zeitraum von vier Jahren. Die wichtigsten davon sind sicher die archäologischen Ausgrabungen mit der Sicherung der Strukturen und dem Abtransport des überschüssigen Materials. Geplant sind auch der Wiederaufbau von zwei Gebäuden aus didaktischen und musealen Zwecken sowie Arbeiten, um den Zugang zum Dorf zu erleichtern und den kleinen Platz vor der Kirche aufzuwerten.
Für die Durchführung des Projekts kann die Fondazione Prada auf die wertvolle Mitarbeit des Ingenieurs Andrea Demarta (Projektleiter), des Archäologen Giorgio Nogara und des Architekturbüros Cattaneo in Bellinzona zählen.
Im Einvernehmen mit dem Amt für Kulturgüter wurde dieses Frühjahr zu Sondierungszwecken mit der Konsolidierung der ersten Gebäude begonnen (Pilotphase), um so die Hauptarbeiten besser organisieren zu können. Insbesondere mussten die richtigen Arbeitsvorgänge, die entsprechenden Materialien, die Organisation der einzelnen Bereiche festgelegt werden und vor allem musste geklärt werden, welche zusätzlichen Probleme während der Instandsetzung von 400 Jahre alten Mauern auftreten könnten.
Von Seiten der Fondazione Prada und der technischen Mitarbeiter herrscht volle Zufriedenheit mit den Ergebnissen dieser ersten Phase, die auch einige überraschende Entdeckungen ermöglicht hat, wie das Auffinden einer Vase aus dem 14. Jahrhundert und ein besseres Verständnis für die angewandten Techniken der alten Einwohner Pradas.
Quelle: Stiftung Prada
Bilder: © Ivo Bomio