Beim Wohnen verstehen Tessiner keinen Spass – niemand streitet mehr um die vier Wände
Nach dem Verkehrsrecht legt der Touring Club Schweiz mit dem Rechtsgebiet des Gebäuderechtsschutz den zweiten Teil seines Streitbarometers vor.
Die grossangelegte TCS-Rechtsschutzstudie liefert Fakten rund ums Eigenheim und zeigt, wo am meisten gestritten wird und wie unterschiedlich Frauen und Männer um die eigenen vier Wände streiten.
Im Mai hat der TCS mit der Veröffentlichung der ersten Ausgabe seines Streitbarometers eine viel beachtete schweizweite Innovation vorgelegt. Nach dem Verkehrsrecht legt der TCS nun den Fokus auf den Gebäuderechtsschutz, den zweiten von insgesamt drei Teilen seines Streitbarometers vor. Die Zahlen basieren auf dem Kundenportfolio von rund 27´000 Policen der TCS-Rechtsschutzversicherung Assista im Bereich Gebäuderechtsschutz.
Tessiner streiten am meisten um Wohneigentum
Bei den Streitigkeiten rund ums Wohneigentum ist das Tessin der einsame Spitzenreiter. Ist im schweizweiten Durchschnitt weniger als jeder zwanzigste Haushalt pro Jahr von einer solchen Streitigkeit betroffen, trifft es im Tessin jährlich jeden zehnten Haushalt. Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede im Nachbarrecht, wo im Tessin viermal öfters gestritten wird als beispielsweise in der Genferseeregion. Die anfallenden Kosten für Nachbarschaftsstreitigkeiten sind dafür im Tessin mit Abstand am tiefsten. So sind die durchschnittlichen Kosten fast zehnmal tiefer als in der teuersten Region, der Zentralschweiz.
Der Streit mit dem Nachbar dauert in der Zentral- und Ostschweiz am längsten
Betrachtet man die Dauer von Nachbarschaftsstreitigkeiten zeigt sich, dass in der Ost- und Zentralschweiz am längsten gestritten wird. Mit 506 respektive 498 Tagen dauern die Streitereien zwischen Nachbarn über vier Mal länger als im Tessin. Schlüsselt man Nachbarschaftsstreitigkeiten nach den Altersgruppen auf, fällt auf, dass Nachbarschaftsstreitigkeiten bei den Traditionalisten (Altersgruppe 66+) ziemlich genau ein Jahr dauern. Bei der Generation X (36- bis 50-jährig) jedoch nur gerade ein halbes Jahr.
Frauen verteidigen ihre eigenen vier Wände stärker als Männer
Bei der Auswertung nach Geschlecht zeigt sich, dass weibliche Wohneigentümer etwas häufiger streiten als männliche Wohneigentümer. Das Verhältnis liegt bei 54% zu 46%. Männer wiederum lassen sich ihre Rechtsstreite rund ums Eigenheim etwas mehr kosten als Frauen. Männer geben nicht nur 25% mehr für ihre Streitigkeiten aus als Frauen, sie dauern auch länger an und zwar im Durchschnitt 6 Wochen.
Der zweite TCS-Streitbarometer zum Gebäuderechtsschutz kann unter www.tcs.ch heruntergeladen werden. Der dritte Teil des Streitbarometer mit Fokus Privatrechtsschutz wird im November veröffentlicht.
Quelle: Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero – TCS