Das Kulturjahr 2018 im Tessin (Teil 2): Madonne del Sasso lädt zu Entdeckungen ein
Auch im Jahr 2018 wartet im Tessin ein facettenreiches kulturelles Angebot auf die Besucher.
Wir präsentieren spannende und lohnende Ziele für kulturelle Erkundungen.
Dies ist ein Bericht in drei Teilen:
Das Kulturjahr 2018 im Tessin (Teil 1): Picassos unbekannte Seite entdecken und vieles mehr
Das Kulturjahr 2018 im Tessin (Teil 2): Madonne del Sasso lädt zu Entdeckungen ein
Das Kulturjahr 2018 im Tessin (Teil 3): Die magischen Marmor-Steinbrüche von Arzo erkunden
Casa del Padre in der Wallfahrtskirche Madonne del Sasso wiedereröffnet
Die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso in Orselina gehört zu den bedeutendsten religiösen Monumenten im Tessin. Selbstbewusst thront sie auf einem Felsvorsprung oberhalb von Locarno, von dem aus man eine wunderbare Aussicht auf den Lago Maggiore und die umliegenden Berge hat. Seine Entstehung verdankt das Wahrzeichen Locarnos dem Franziskanerbruder Bartolomeo d’Ivrea, dem anno 1480 am Abend vor Maria Himmelfahrt auf wundersame Weise die Mutter Gottes erschienen sein soll. So liess sich der Geistliche dort als Einsiedler nieder und zwischen 1485 und 1487 wurde die erste Kapelle auf dem Hügel erbaut.
Nach und nach entstanden das Sanktuarium Madonna del Sasso und die Klosteranlage, in der heute noch sieben Kapuzinermönche leben. Seit 1848 gehört das Kirchen- und Klostergebäude dem Kanton, der von 2004 bis 2011 rund zehn Millionen Schweizer Franken für die Restaurierung aufwendete. Wichtigstes Heiligtum ist die „wundertätige“ Statue der Madonna del Sasso aus dem 15. Jahrhundert. Das Kircheninnere ist mit Stuckarbeiten und Fresken dekoriert, die nach den Restaurierungsarbeiten ihre Leuchtkraft wiedergewonnen haben.
Zu sehen sind zudem wertvolle Altarbilder von Bramantino (1520) und von Antonio Ciseri (1870). Einen besonderen Schatz birgt die grosse Bibliothek. Sie umfasst ca. 14.000 Exemplare von 1400 bis 1900. Das Museum „Casa del Padre”, im ehemaligen Wohnhaus der Klosterbrüder, war während der Restaurierungsarbeiten mehrere Jahre geschlossen und wurde im Herbst 2017 mit einer neu arrangierten Ausstellung wiedereröffnet, die 2018 ab Ostern bewundert werden kann.
Zu sehen sind ausgewählte Schätze der Wallfahrtskirche wie Weihegaben, Gegenstände des Religionskults, diverse Gemälde des Malers Antonio Ciseri sowie zahlreiche Exvotos. Zum gesamten Komplex des Sacro Monte gehören zudem ein Kreuzweg sowie weitere Kapellen rund um das Klostergebäude. Die Via Crucis mit ihren zwölf restaurierten Kreuzwegkapellen, die Szenen der Leidensgeschichte Christi darstellen, sowie eine Standseilbahn führen von Locarno aus zu der Kirche hoch auf den heiligen Berg. Der Wallfahrtsort gilt zudem als Ausgangspunkt für Wanderungen, da er sich in unmittelbarer Nähe der Talstation von Orselina-Cardada-Cimetta befindet.
Kunstgenuss und Gaumenfreuden in der Galleria Berno Sacchetti
Ascona, mondän und romantisch, empfängt eine exklusive und elegante Gesellschaft. Gepflegte Boutiquen und Kunstgalerien öffnen sich in Gassen und auf Plätzen, die den typischen Charakter eines malerischen Fischerdorfes bewahrt haben. Eine lange Tradition in der Kulturszene der Region hat die Galerie Sacchetti, im Herzen der Altstadt.
Ihr Schwerpunkt liegt auf moderner und zeitgenössischer Kunst sowie der Beratung beim Kauf und Verkauf von Kunstobjekten und -nachlässen. Untergebracht ist die Galerie in einem ehemaligen Konvent aus dem 16. Jahrhundert, zu dem auch ein lauschiger Garten gehört. Es soll ein lebendiger Ort der Begegnung mit Kunst und Kultur in freundlicher, ungezwungener Atmosphäre sein. Deshalb hat Geschäftsführerin Claudia Mauthe in den ehrwürdigen Gemäuern nun auch das Bistro „Stuzzichini“ eröffnet. In der kleinen Gaststube mit Kamin und dem dazugehörigen Garten werden „Stuzzichini“, zu Deutsch „kleine Speisehäppchen“, aus lokalen Produkten und hausgemachten Spezialitäten serviert.
Teatro Sociale in Bellinzona: ein architektonisches Juwel
Im Herzen von Bellinzona befindet sich ein ganz besonderes Juwel europäischer Kulturgeschichte. Im Stil der Mailänder Scala errichtet, gilt das 1847 eröffnete Teatro Sociale als schönstes Beispiel klassizistischer Theaterarchitektur in der Schweiz und ist Teil der europäischen Route historischer Theater. Nach der Restaurierung durch die Architekten Giancarlo und Pia Durisch 1997, zeigt sich das Schauspielhaus originalgetreu mit frischem Grünton, weiss-goldenen Stuckmasten und Verzierungen. Das Besondere: die Logenwände sind in beiden Rängen erhalten.
Unter der künstlerischen Leitung von Gianfranco Helbling ist das Teatro Sociale von Oktober bis April ein äusserst lebendiges Zentrum des Theater- und Musiklebens. Wer in die besondere Atmosphäre dieses Ortes eintauchen möchte, kann das am besten bei einer Theateraufführung. In deutscher Sprache wird am 12. April 2018 vom Theater Orchester Biel Solothurn „Biedermann und die Brandstifter“ aufgeführt. Darüber hinaus werden vom Tourismusbüro Führungen angeboten. Im Juli organisiert das Teatro Sociale ausserdem das fünftägiges Open Air-Theaterfestival “Territori” in den Gassen der Altstadt von Bellinzona mit Performance, Tanz und Installationen.
Quelle: Ticino Turismo
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